Wer oder was inspiriert Dich?
Ich male nur noch selten meinen Namen. Widme gerne Bilder an Menschen, die mir gut tun, die mir wichtig sind. Ich mag keine „Stempelbilder“, die irgendwann langweilen. Ich erfreue mich an kreativen Neuschöpfungen. Beispielsweise war ich vor einer Woche in Dortmund auf der Twister-Ausstellung. Der mit Pünktchen beklebte RRX – Jezus, Shark und Olymp – genial. Oder Moses und Taps, Home.87, Rache, Tese - wonabc
Heute habe ich zusammen mit belt und curly eine Konzeptwand anlässlich des 40sten Geburtstages der Würzburger Discothek Airport und den 100sten Geburtstag von Loriot gelackt. Was ganz anderes als sonst – inspiriert haben wir uns teilweise kurzfristig an der Wand – so etwas finde ich genial. Jeder hat mal etwas Neues ausprobiert – jeder hat den anderen aber auch korrigiert, ohne gleich anzuecken oder als Besserwisser dazustehen. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und waren uns am Ende des Tages in den Armen gelegen und haben uns gegenseitig gefeiert.
Mit wem malst Du in der Regel zusammen oder malst Du eher alleine?
Es gibt Tage an denen ich auch schon alleine an der Wand stand. In letzter Zeit male ich häufiger mal mit den Würzburg in Farbe-Leuten. Dieses Jahr auch schon mit Amber, Speedy, radik42 und Anstylo in Frankfurt. Für kommendes Jahr wurde ich von den ABC-Crew-Jungs aus München eingeladen. Irgendwie freue ich mich darauf – aber ein wenig Bammel habe ich trotzdem.
Ein besonderes Highlight ist für mich die gemeinsame Zeit mit meinem Sohn an der Wand. Von ihm kann ich mittlerweile richtig was lernen und profitieren. Leider viel zu selten – ich bin der Meister der Ausreden.
Was bedeuten Jams für Dich heutzutage?
Jams bedeuten mir tatsächlich ganz schön viel – ich weiß nicht genau, wie viele Kilometer ich dieses Jahr gefahren bin, um Jams zu besuchen. Es ist immer wieder ein schöner Moment, alte und neue Gesichter zu sehen und kennenlernen zu dürfen. Endlich gibt es Gesichter zu den Künstlernamen. Wie gesagt, es sind viele Freundschaften entstanden. Freundschaften muss man aber auch pflegen. Die legendäre Osterjam 1994 ist mir allerdings noch immer im Gedächtnis. Feiert übrigens nächstes Jahr 30sten Jahrestag. Hier wurde tagsüber gemalt, danach ging es in die Halle. Dort wurde gerappt und gebreakt. Am Ende der Aufritte saß man noch im Kreis, tauschte Fotos, Sketchbooks, Adressen und Telefonnummern.
Zwei, drei Worte zum "Dreckigen Dutzend"?
Zwei, drei Worte reichen hier leider nicht. Das Dreckige Dutzend ist eine Veranstaltung, die eigentlich bei jedem jährlich rot im Kalender leuchten sollte. Akteuren und Gästen wird hier ein Rund-um-Sorglos-Paket auf dem goldenen Tablett serviert. Collabos an der Wand, Übernachtungsmöglichkeiten, Foodtrucks, Gerüste, vorbereitete Wände, Goodie-Bags, Dosen – alles wird ins Kleinste recherchiert und kommuniziert. Gemeinsames Abendessen, Fahrgemeinschaften, ein Line-Up vom Feinsten, Newschool und Oldschool, bunt gemischt. Für mich persönlich war das diesjährige Dreckige Dutzend in Zusammenarbeit mit der ddc-factory in Schweinfurt, unter dem Motto: Schweinfurt in Colors, das absolute Highlight der letzten Jahre. Zum einen, weil wir mit dem Würzburg in Farbe-Team eigentlich die Veranstaltung nach Würzburg holen wollten, zum anderen, weil ich selbst mithelfen durfte und das unbeschreibliche Engagement seitens der DD12 Orga kennenlernen durfte. So viel Liebe, Engagement und detailverliebheit habe ich bisher noch nie erlebt. Wahnsinn. Ich wünsche daher noch viel Energie für die bevorstehenden Projekte DD12, Aerosol Queens und alles, was noch so auf der Agenda steht. Vor allem aber wünsche ich Gesundheit und ein starkes familiäres Team hinterm Rücken. Sage Dir hiermit, wenn es zeitlich reinpasst, meine Unterstützung zu. Bist a Guter, bleib so!